
Zu Forschungszwecken waren Ärzte Jahrhunderte lang auf Leichen
angewiesen. An diese war allerdings nur schwer heran zu kommen. Auch in der
heutigen Zeit, in der abergläubische Vorstellungen über den Tod größtenteils
der Vergangenheit angehören, vermachen nur relativ wenige ihren Körper der
Wissenschaft. Früher aber gab es für das einfache Volk nichts Schlimmeres, als
wenn Chirurgen leblose Körper aufschnitten und zerlegten; es galt als die
größte Demütigung und verhinderte den Übertritt ins Jenseits. Durch einen
Königlichen Erlass erhielt das Royal College of Physicians in London jedes Jahr
die Leichen von sechs Gehängten. Der Gesellschaft der Barbiere und Ärzte waren
vier Leichen zugeteilt. Alle Sektionen wurden öffentlich durchgeführt.
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